Schoolgirls in Chains
Schoolgirls in Chains (USA 1973)
AT:Let's Play Dead, Abducted
Regie: Donald M. Jones
Darsteller: T.R. Blackburn, Greta Gayland, Herb Goldstein, Gary Kent, Russell Lane, Suzanne Lund, Robert Matthews, Tim O'Kelly, Merrie Lynn Ross, John Stoglin, Leah Tate
Sues Auto hat mitten auf einer Landstraße eine Panne. Frank und sein geistig etwas zurückgebliebener Bruder John bieten ihr an, sie bis zur nächsten Tankstelle mitzunehmen. In Wirklichkeit verschleppen die Beiden die junge Frau auf das Anwesen ihrer dominanten Mutter. Sue wird zu zwei, ebenfalls entführten, jungen Frauen in ein Kellerloch gesperrt. Die drei dienen als Spielkameradienen für John. Ein Fluchtversuch endet für Sue tödlich. So bittet John seine Mutter um eine weitere Spielkameradin. Diesmal entführen die Beiden eine Studentin, deren Verschwinden aber von ihrem Freund bemerkt wird...
Na, kommt euch der Inhalt etwas bekannt vor? Abducted wurde 7 Jahre vor dem bekannteren Muttertag veröffentlicht und weißt auch eine ähnliche Story auf. Charles Kaufman könnte sich durchaus von dem Film orientiert haben. Zusätzlich diente auch noch das Leben von Ed Gein als Vorlage. Der kindliche John, der seiner dominanten Mutter unterworfen ist, erinnert sowohl im Aussehen als auch von der Persönlichkeit her, an den bekannten Serienkiller, zumal es gegen Ende eine interessanten Storytwist gibt, der wiederum auf Gein hinweißt.
Wie es die Titel (Schoolgirls in Chains bzw. Abducted) eigentlich vermuten lassen könnte, handelt es sich nur teilweise um einen Sexploitationstreifen, sondern es werden durchaus ernste Töne angeschlagen. Die beiden Jungs werden von ihrer beherrschenden Mutter tyrannisiert und sind mittlerweile willenlos. In einer Rückblende sieht man wie Franks Mutter, seine Verlobte aus dem Haus jagt, indem sie behauptet, dass Frank und sie ein inzestuöses Verhältnis pflegen. Frank zerbricht daran und er und sein Bruder bekomme fortan eingetrichtert: „Young pretty girls are all evil“, was deren Einsperren in das Kellerloch rechtfertigt. So treffen wir in dem Film fast nur auf gebrochene Charaktere. Auch die beiden etwas länger eingesperrten Opfer haben sich schon mit ihrer aussichtslosen Situation abgefunden. Nur die „Neuzugänge“ haben hoffen auf eine Fluchtmöglichkeit.
Natürlich gibt es manchmal auch etwas Sleaze zu sehen z.B. spielt John mit den Mädels gerne Doktor und auch Frank vergewaltigt eines der eingesperrten Mädels. Diese Szenen wirken aber niemals Selbstzweckhaft, sondern sind Handlungen ihrer gebrochenen Charaktere.
Herausheben muss man die schauspielerischen Leistungen. John Stoglin als John spielt den geistig Zurückgebliebenen sehr überzeugend, do dass man ihm seine kindliche Naivität in jeder Szene abnimmt. Gary Kent als gebrochener Frank kann ebenfalls, wie die eingesperrten und verzweifelten Mädels, überzeugen.
Handwerklich ist der Film mehr als ordentlich und weit entfernt vom üblichen Standart eines 70er Jahre Sexploitationstreifens. Als John Sue durch eine Art Plantage hetzt, gibt es eine sehr schön geschnittene Kamerafahrt, in der immer abwechselnd John und Sue geschnitten wird während sie zwischen den Bäumen rennen, zu sehen.
Abducted kann dank guter Darsteller und einer interessanten Geschichte, die auch einige Parallelen zu Ed Geins Leben aufweist, überzeugen.
7/10
Labels: Filme
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