Komando Behcet
Komando Behçet (Türkei 1974)
AT: Ustura Behçet
Regie: Yılmaz Atadeniz
Darsteller: Behçet Nacar, Kazım Kartal, Altan Günbay, Emel Özden, Danyal Topatan
Behçet Nacar erhält von zwei Geschäftsleuten den Auftrag wertvolle Diamanten abzuholen. Unterstützt mit einem Trupp Soldaten macht er sich mit einem Zug auf den Weg. Doch auf dem Weg lauern viele Gefahren. So wird der Zug von einem Flugzeug angegriffen und von Saboteuren beschädigt. Unterwegs rettet Behçet auch eine Frau die von zwei Männern verfolgt wird. Doch bei der Ankunft, raubt ein abtrünniger General mit einer Bande Söldner die Diamanten. Behçet setzt alles daran wieder an die Diamanten zu kommen...
Ein Paradebeispiel für das türkische Kino der 70er Jahre. Viel Action, Gewalt und dazu eine Prise Sex. Billig runtergekurbelt, exploitativ in Szene gesetzt und mit etwas Sleaze verfeinert. Beste Unterhaltung ist also garantiert. Der Film beginnt mit dem bösen General und seinem Söldnertrupp, die ein Dorf überfallen. Wer sich bei 10 nicht in einer Dönerbude verstecken konnte, wird über den Haufen geschossen oder alternativ Zusammengetrieben um dann im Massengrab zu landen. Erstaunlich roh und hart in Szene gesetzt. Danach wird Behçet von einem Freund abgeholt, erhält seinen Auftrag, überredet einen alkoholkranken Arzt mit auf die Reise zu gehen und treibt es mit irgendeiner türkischen Frau, die er halbnackt in seinem Zimmer auffindet. Mit dabei sind noch Kazım Kartal, der einen Offizier spielt und jede Menge Soldaten, die im Lauf des Films als Kanonenfutter herhalten. Gleich nach der Abreise lauert auch schon die erste Gefahr: Aus einem anderen Film ist ein Flugzeug ausgebrochen, des es auf unseren tapferen Trupp abgesehen hat. Kein Problem für Behçet, der sich die große Uzi schnappt (der Film wurde 8 Jahre vor Rambo gedreht) und die Maschine vom Himmel holt. Die stürzt dann auf mysteriöse Weise irgendwo in der Wüste ab, wobei der Zug doch durchs Gebirge fährt. Ist allerdings auch die einzige Szene, die aus einem anderen Film gemopst wurde. Weiter geht’s durch die wilde Türkei. Dank seinem Adlerblick bemerkt Behçet eine Frau, die vor zwei Männer flieht. Das Mädel wird gerettet und die beiden Typen abgeknallt. Kurzer Prozess in der türkischen Pampa. Als Dr. Schnapsnase die Wunden der Frau versorgt wird Offizier Kazim spitzt und versucht sein Glück. Aber nicht jede Frau lässt sich von einem Mann in Uniform, der mit einem Gewehr über ihren Körper streift hinreißen und so liegt es wieder mal an Behçet eine versuchte Vergewaltigung zu verhindern. Es kommt zu einer Rangelei, die sich zuspitzt als Kazim später eine Motorsäge in die Hände bekommt. TCM – Turkish Chainsaw Massacre sozusagen. Die beiden raufen sich aber wieder zusammen und weiter geht die Fahrt. Am Ziel angekommen werden die Diamanten übergeben, das Mädel tauscht ihre zerfetzte Kleidung gegen ein knappes Oberteil, da kann jetzt nicht mal mehr Behçet widerstehen und der Doktor erhält den Auftrag eine Frau zu verarzten. Was der genau fehlt ist schwer zu sagen, allerdings fingert er ihr zwischen den Beinen umher. Da taucht der böse General auf, ballert wild durch die Gegend. Alles was Beine hat, wird in den Zug verfrachtet, nur dummerweise koppelt sich das letzte Abteil, in dem sich die Zivilisten (inkl. der Diamanten) befinden ab, und rollt den bösen Söldnern die Hände. Die fackeln natürlich nicht lange. Wieder mal müssen unschuldige Zivilisten dran glauben. Behçet findet das Versteck der Unholde und schafft es trickreich (einfach eine Frau k.o. kloppen, mit ihr über den Arm sich Reinschleichen und mit den Diamanten wieder verschwinden) die Diamanten wieder zurückzuholen. Doch einer spielt falsch: Kazim will die Diamanten und meuchelt ein paar seiner eigenen Leute. Behçet passt das natürlich gar nicht und so kommt es zum Finale in irgendeinem See. Das Gute gewinnt, doch Behçet erkennt, dass die Diamanten nur Unheil gebracht haben und wirft sie weg.
Actionreicher Film aus dem Heimatland des Döners. Es rummst, knallt und explodiert an allen Ecken und Ende. Temporeich inszeniert mit einigen interessanten Stunts. So trifft die laufende Kettensäge neben Behçet Kopf einen Sandsack. Die wilden 70er. Heutzutage undenklich solch eine Szene auf diese Art zu drehen. Ansonsten ist die Kettensäge aber aus und nur das Motorengeräusch zu hören.
Der Bodycount ist ebenfalls beachtlich. Was hier an unschuldigen Zivilisten über den Haufen geballert wird, geht doch schon fast in den dreistelligen Bereich.
Behçet Nacar als Behçet überzeugt ebenfalls als ein Mann Kampfmaschine. Mit grimmigen Blick, dickem Schnauzer und einer Hand am Abzug, hat er doch noch Zeit für die Liebe.
Turkish Cinema at its best.
7/10
Labels: Filme
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