Inquisición
Inquisition (Spanien 1976)
Regie: Paul Naschy
Darsteller: Paul Naschy, Daniela Giordano, Mónica Randall, Ricardo Merino, Tony Isbert, Julia Saly, Antonio Iranzo, Juan Luis Galiardo, Eduardo Calvo, Tota Alba, María Salerno, Eva León
Der Hexenjäger Bernard de Fossey reist mit zwei seiner Gefährten in die von der Pest gebeutelte Peyriac-Region um dort Hexenprozesse zu führen. Er verliebt sich dort in Catherine, die unter dem gewaltsamen Tod ihres Verlobten zu leiden hat. In ihrer Not wendet sie sich an die Mächte der Finsternis und schließt einen Pakt mit dem Teufel. Sie gelobt ihm bedingungslose Gefolgschaft, wenn er ihr den Mörder ihres Verlobten aufzeigt. Bernard beginnt eine Liebschaft mit Catherine, die ihn bald zwischen der Erfüllung seiner Pflichten als Hexenjäger und der Liebe hin und herreist.
Inquisición, das Regiedebüt von Horrorikone Paul Naschy, ist ganz in der Tradition von Filmen wie „Mark of the Devil“ (1970) und „Witchfinder General“ (1986). Beginnt der Film mit einer Szene in der die Menschen unter den grauenhaften Folgen der Pest leiden, taucht Naschy als Hexenjäger auf um auf das arme Volk ein weiteres Unheil zu bringen: Die Hexenprozesse. In grausamen Bildern ist zu sehen wie unschuldige Frauen unter Folter ihr Bündnis mit dem Teufel gestehen, nur um von den Schmerzen erlöst zu werden, um dann doch auf dem Scheiterhaufen zu landen. Bernard ordert dies nicht aus purem Sadismus an, sondern ist geblendet von der Idee, dass sich überall der Teufel oder einer seiner Gefolgsleute aufhalten kann. Für ihn muss dieses Böse aus der Welt verschwinden.
Doch dann schlägt der Film eine etwas andere Richtung ein. Catherine (gespielt von Daniela Giordano), die den Tod ihres Verlobten nicht verkraftet hat, bekennt sich zu den dunklen Mächten und geht einen Pakt mit dem Teufel ein um den Mörder ihres Verlobten zu erfahren. Zudem beginnt sie ein Verhältnis mit Bernard, dessen Weltbild, dadurch ins Wanken gerät. Naschy zeigt einen aufrechten, allerdings auch von religiösen Wahnvorstellungen geblendeten Mann, der durch die Liebe zu einer Frau zerstört wird. Auch Catherine geht wegen der Liebe, die sich zur Rache wandelt, ein Bündnis mit den dunklen Mächten ein und zerstört so ihr Leben. Der ist voll solcher pessimistischer Ideen, so dass letzten Endes alles Gute zu Grunde geht.
Beeindruckendes Regiedebüt von Paul Naschy, der auch das Skript dazu schrieb. Es geht um Themen wie Liebe, Rache, Verleumdung, Folter und Satanismus eingebettet in Hexenprozesse des Mittelalters. Naschy geizt zwar nicht an brutalen Szenen (mit erstaunlich guten FX), konzentriert sich aber vor allem die Geschichte. Bernards Versuchung, Catherines Besuch eines Hexensabbats und die Hexenprozesse wurden alle stimmungsvoll in Szene gesetzt und unterstreichen den selbstzerstörerischen Charakter des Films, der sich dadurch deutlich von der gewohnten Horrorkost Paul Naschys abhebt. Klare Empfehlung.
7/10
Labels: Filme
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