Sunday, October 08, 2006

Aysecik in the Land of the Magic Dwarfs


Aysecik in the Land of the Magic Dwarfs (Türkei 1971)
OT: Aysecik ve sihirli cüceler rüyalar ülkesinde
AT: Turkish Wizard of Oz
Regie: Tunç Basaran
Darsteller: Zeynep Degirmencioglu ,Süleyman Turan, Metin Serezli, Suna Selen, Ali Sen, Mine Sun, Cemâl Konca, Sitki Sezgih, Ilhan Hemseri, Mürvet Issever, Aüszük Çudidifer, Semra Von Seda, Seyhan Gümüs, Ferdi Celep, Tayar Yildiz, Hari Turyut, Mehmet Asik, Salih Çarpar, Ali Abbas Bayer, Harun Atalay

Aysecik wird durch einen Tornado samt Haus in ein zauberhaftes Land, das von Zwergen bewohnt wird, befördert. Auf ihrer Reise begegnet sie einer Vogelscheuche, die sich ein Hirn wünscht, einem Blechmann, der sich ein Herz wünscht und einem feigen Löwen, der sich Mut wünscht. Zusammen beschließen sie den Herrn dieses Landes aufzusuchen, der in der Lage ist ihre Wünsche zu erfüllen. Eine böse Hexe versucht dies zu verhindern...


Türkische Remakes von großen Hollywoodproduktionen sind schon eine Klasse für sich. Diesmal hat es den Wizard of Oz getroffen, wobei als Vorlage die gleichnamige Verfilmung aus dem Jahre 1939 gedient hat. Die Handlung ist so ziemlich die gleiche, nur wird die Geschichte deutlich flotter erzählt. Schon nach vier Minuten Laufzeit befindet sich Aysecik (gespielt vom türkischen Kinderstar Zeynep Degirmencioglu) im zauberhaften Land. Der Name OZ fällt, soviel ich das mitbekommen habe, zu keinem Zeitpunkt. Statt einer toten Hexe, magischen Schuhen oder einem Zwergendorf, wie man es aus früheren Verfilmungen kennt, gibt es hier nur ein paar Kindersoldaten, die, aus mir unerklärlichen Gründen, im weiteren Film noch einige Male auftauchen um unserer Heldin zu helfen, zu sehen. Aysecik zieht also durch das magische Land, das sehr stark an einen türkischen Wald erinnert und begegnet auf einem Feld der stockschwulen Vogelscheuche. Der homosexuelle Aspekt der Vogelscheuche kommt im türkischen Remake deutlicher rüber. Farbenprächtige Dekors oder dergleichen sucht man vergebens. Ganz im Gegenteil, die Hintergründe sind monoton und wirken auch des Öfteren sehr trist. Als Schloß des Zauberers bzw. der Hexe muss eine alte Burgruine herhalten. Dann werden noch flucks der Zinnmann und der Löwe eingesammelt, ein paar türkische Lieder geträllert und schon stehen die Vier vor dem Zauberer, der aus einem Totenschädel auf einem roten Tisch besteht. Der schickt unsere phantastischen Vier los die Hexe, die bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht in Erscheinung getreten ist, umzubringen. Nun folgt eine der besten Szenen des Films überhaupt: Die Hexe taucht aus einem Schloss auf und um Aysecik zu verstecken (warum wird nicht näher erklärt) wird kurzerhand die Vogelscheuche gerupft. Irgendwie gelangt unsere Heldin dann doch ins Schloss, macht die Hexe nass, diese verpufft und die Vier bekommen vom Zauberer, der aussieht als käme er gerade von einem Kindergeburtstag, ihre Geschenke. Ende gut, alles gut? Von wegen: Aus nicht nähere erläuterten Gründen greifen feindliche gesonnen Höhlenmenschen unser Quartett, das ein Liedchen trällernd durch die Gegend hopst, an. Aber Hilfe naht: Plötzlich tauchen die anfangs erwähnten Kindersoldaten inklusive Kanone auf und bomben die bösen Neandertaler zurück in die Steinzeit. Das Finale dürfte bekannt sein. Der Zauberer verduftet ohne Dorothy äh ich meine Aysecik, aber zum Glück gibt’s ja noch die gute Fee, die an dieser Stelle auch zum ersten Mal auftaucht, und weißt Aysecik auf ihre Zauberschuhe, die auch hier zum ersten Mal Erwähnung finden, hin. Diese schlägt die Hacken ihrer silbernen Schuhe (wenigstens in diesem Punkt entspricht der Film der Vorlage) zusammen („There’s no place like Istanbul“) und ist wieder zurück in Kentucky oder eben der Türkei. Who knows for sure?
Ziemlich lustiger Film, wäre da nicht die ein oder andere Länge. Diese Gehopse durch den Wald wird auf Dauer auch etwas monoton und Vieles kennt man doch von der qualitativ besseren Verfilmung von 1939. Vor allem Leute, die die Vorlage nicht kennen dürfte es sehr schwer sein der Handlung zu folgen, mal ganz von der sprachlichen Barriere abgesehen. Woher kommt die Fee? Woher kommen die Zauberschuhe? etc.


Kindersoldaten, eine schwule Vogelscheuche, Steinzeitmenschen, das zauberhafte Land aka. somewhere in the turkish Pampa und noch viel mehr gibt es im türkischen Wizard von Oz zu entdecken. Es lohnt sich, trotz einiger Längen.

6/10

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