Friday, December 31, 2010

3 dev adam revisited



3 dev adam
Türkei 1973
Regie: T. Fikret Uçak
Darsteller: Aytekin Akkaya, Deniz Erkanat, Yavuz Selekman



Zu 3 dev adam habe ich schon vor einiger Zeit eine Filmkritik geschrieben. Siehe hier. Den Filme habe ich damals in etwas zweifelhafter Qualität und ohne Untertitel geguckt. Da ich keinerlei türkisch spreche, war es auch entsprechend schwer der Handlung zu folgen. Mittlerweile habe ich den Film nun untertitelt gesehen und somit folgt hier meine neue Einschätzung.




Mit Falschgeld und Antiquitätenschmuggel macht der Superschurke Spider in den USA und Mexiko ein gutes Geschäft. Um ihn zu stoppen reisen Captain America, zusammen mit seiner Freundin Julia und Santo in die Türkei um dort mit der lokalen Polizei zusammenzuarbeiten. Schnell finden sie eine Spur zu Spider, der die lokalen Mafiagrößen erledigt hat und einen Stripclub leitet. Spider ist gerade dabei Antiquitäten von wohlhabenden Leuten zu stehlen und zeigt sich wenig begeistert von den ausländischen Gästen, die ihm in die Geschäfte pfuschen.



Die Idee Spiderman, Captain America und Santo in einen Film zu stecken finde ich immer noch irre, wobei man sich einige künstlerische Freiheiten bei der Interpretation der Figuren herausgenommen hat. Spiderman, der im Film bzw. in den Untertiteln nur als Spider bezeichnet wird, ist Chef einer Verbrecherorganisation und besitzt auch keinerlei der bekannten Superkräfte, dafür aber die Fähigkeit eiskalt Menschen umzubringen. Gleich zu Beginn lässt er eine Frau im Strand eingraben und mit einem Bootsmotor töten. Etwas später folgt die etwas abstruse Szene, in der er auf einen Mann zwei Mäusen die durch eine Röhre geschickt werden und ihm das Gesicht zerfressen hetzt.
Ansonsten fällt auf, das Captain America auf einmal eine Freundin namens Julia hat, was sich als ein recht einfacher Versuch etwas Sex Appeal auf die Heldenseite zu bringen entpuppt. Ansonsten ist es Spider, der durch die Betten hüpft oder nackte Mädels ausraubt, natürlich neben der Tatsache, dass er einen Stripclub leitet.
Wo der Film richtig punktet sind die Actionszenen. Was hier mitunter aufgefahren wird ist Prügelkino ganz im Stile der Spencer/Hill Filme. Im Finale wird ca. 15 Minuten durchgeprügelt. Spider scheint oft geschlagen, doch dann taucht eine neue Version von ihm auf und der Klopperei geht weiter. Auch eine dieser wilden Idee immer wieder eine neue Kopie des Bösewichten auftauchen zu lassen und Klopperei aufs neue zu beginnen.
Zusammengefasst sind Sex, Gewalt und Action das die drei Elemente von „3 dev adam“. War da nicht sonderlich mehr erwartet, dürfte recht gut unterhalten werden.
Aytekin Akkaya, der die Rolle des Captain America spielt ist auch in „Dünyayi kurtaran adam“ ( The Man who saved the world, Turkish Star Wars und was der noch alles für Titel hat) als Cüneyt Arkins Partner zu sehen und ebenfalls in „Yor – Hunter from the Future“ als Yor.
Regisseur T. Fikret Uçak ist auch jemand der durchaus Ahnung von seinem Handwerk hat und hat auch einen der Tarkanfilme gedreht.



Das Originalnegativ wurde bei einem Feuer zerstört, dementsprechend muss man bei der DVD Veröffentlichung qualitativ einige Abstriche machen. Onar Films veröffentlichte den Film in halbwegs ordentlicher VHS Qualität, wenn ich mich recht erinnere wurde auch eine VHS von einem deutschen Sammler als Master genommen. Wo die DVD richtig punktet ist das Bonusmaterial. Es befinden sich fast 90 Minuten an Interviews mit dem Regisseur und zwei Hauptdarstellern auf der Scheibe. Schon alleine deswegen lohnt sich der Kauf, da man auch einige Informationen über das damalige Filmgeschäft bekommt.


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