Tuesday, February 27, 2007

Mechanical Violator Hakaider


Mechanical Violator Hakaider (Japan 1995)
OT: Jinzô ningen Hakaidâ
Regie: Keita Amamiya
Darsteller: Mai Hosho, Lough Armid, Naoki Aso, Shigeru Chiba, Yu Hachinohe, Yasuaki Honda, Masaya Kato, Ami Kawai, Toshiyuki Kikuch, Yuji Kishimoto, Eddy Lawrence

Panik in Jesus Town. Hakaider ist aus seinem Gefängnis ausgebrochen und in Jesus Town eingedrungen. Der Anführer der Stadt hat es geschafft, dass dort dauerhaft Frieden herrscht, allerdings um den Preis des freien Willens. Mit seinem Cyborg Michael und einer Armee von weiteren Cybersoldaten wird jeglicher Querulant festgenommen und einer Lobotomie unterzogen. Nur einer Handvoll Rebell stellt sich dem Regime entgegen. Hakaider schließt sich ihnen an...


Spin-Off der erfolgreichen japanischen Kikaider Animations-Serie aus den 70ern. Die Serie handelt von dem Androiden Jiro/Kikaida, geschaffen von Dr. Komyoji um gegen die böse Organisation DARK zu kämpfen. Ohne jetzt näher ins Detail zu gehen, handelt es sich bei Hakaider um dessen bösen Androidenbruder.

Diese ganze Vorgeschichte wird in dem Film allerdings ausgeblendet. Es geht nur um Hakaider, der als wortkarger Antiheld auftritt. Eine Trennung von Gut und Böse sucht man in dem Film sowieso vergebens. Der Anführer der Stadt hat eigentlich nur Gutes im Sinn, wie Frieden und Wohlstand, setzt dies allerdings in einem totalitärem Regime, in dem dem Volk nicht gestattet ist frei zu denken, um.
Regelrecht überfrachtet ist der Film mit allerlei Symbolik. So tragen die Böseren alle weiße Kleidung, während die „Guten“ (Hakaider, die Rebellen) schwarze Kleidung tragen. In entscheidenden Szenen gibt spritz kein Blut, sondern es fliegen Federn, dazu noch an einigen Stellen christliche Symbolik. So hat eine der weiblichen Rebellen einen Traum, in dem sie an einen Baum gekettet ist. Vor ihr erscheint ein Engel, der sich in ein Skelett wandelt und nach ihr greift. Es reitet ein schwarzer Ritter heran, der den Engel besiegt. Wie sich herausstellt war symbolisierte dies die Ankunft von Hakaider.
In Sachen Action ist einiges geboten. Hakaider vernichtet im Laufe des Films einige Soldaten. Dazu viele Schießereien und Motorradstunts. Eines der Vorbilder dürfte dabei Terminator 2 gewesen sein. Hakaider in schwarz auf seinem Motorrad mit einer futuristischen Schusswaffe unterlegt mit einem Industrialsoundtrack erinnert doch sehr stark an den T-800.

Dennoch hat der Film einige Schwachstellen. So bleiben lange Zeit die Motivationen der einzelnen Charaktere im Dunkeln. z.B. Warum macht sich Hakaider direkt nach dem Ausbruch auf den Weg nach Jesus Town?
Auch inhaltlich gibt’s einige Durchhänger. So verhindert Michael am Anfang des Films den Selbstmord von einem Gangster und erklärt dabei, dass jeder ein Recht auf Leben hat, tötet aber später einen seiner Soldaten, weil er sich im Kampf gegen Hakaider nicht aufgeopfert hat.

Was bleibt ist ein unterhaltsamer Actionstreifen mit interessanter Story, viel Symbolik, aber auch einigen Hängern.

6/10

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Friday, February 23, 2007

SS Girls


SS Girls (Italien 1977)
OT: Casa privata per le SS
AT: Private House of the SS
Regie: Bruno Mattei
Darsteller: Gabriele Carrara, Marina Daunia, Macha Magall, Vassili Karis, Tamara Triffez, Luce Gregory, Walter Bigari, Thomas Rudy, Lucic Bogoliub Benny, Ivano Staccioli, Giovanni Attanasio, Krystyna Nickel

Der führertreue Hans Schellenberg wird von General Berger beauftragt ein Bordell zu errichten in dem vermeintliche Saboteuer in den eigenen Reihen enttarnt werden sollen. Zuerst beauftragt Hans seiner Gehilfin Eva eine Handvoll Mädchen zu rekrutieren, was in Kriegszeiten nicht so einfach ist. Eva treibt die Mädchen auf, die unter Schellenberg, seiner Gehilfen Inge und Professor Jürgen auf ihre Mission vorbereitet werden. Das umfasst zum einen Kampftraining und zum anderen Sextraining, darunter Einführung in die Welt der Perversionen. Nach der Ausbildung gilt es eine Gruppe führerfeindlicher Wehrmachtssoldaten (in der engl. Synchronisation als Wechmacht bezeichnet) zu enttarnen. Der Alkohol fließt in Strömen, die Frauen sind willig, was schnell dazu führt, dass sich den Soldaten die Zunge lockert. Schellenberg lässt die Verräter hinrichten. Als nächstes rückt ein psychopathischer Lagerkommandant mit zwei seiner Gefolgsleute an. Auch ihn kann Schellenberg überführen und richten. Er fühlt sich am Höhepunkt seiner Macht, doch Inge intrigiert aus Eifersucht gegen ihn, so folgt nach dem Aufstieg der Fall...


Inhaltlich ein dreistes Rip-Off des im Jahr zuvor gedreht Salon Kitty von Tinto Brass. Angefangen bei der Rekrutierung der Mädchen bis über die Liebesgeschichte zwischen einer der Prostituierten und einem Soldaten wurde so ziemlich das komplette Grundgerüst übernommen. Mattei schraubt den Anspruch allerdings gewaltig nach unten und liefert allererste Exploitationgülle ab. Schon das oben erwähnte Sextraining der Mädchen hat es in sich. Sie werden in ein Zimmer gesperrt und müssen diverse Kopulationspartner ertragen, darunter ein etwas übergewichtigen Herrn, einen Sadisten mit Peitsche, das Beast in Heat und sogar einen Mann ohne Beine mit entstelltem Oberkörper. Schellenberg hat dabei aber immer noch Zweifel und setzt das Training fort. Diesmal mit Bondage und einem deutschen Schäferhund. Wirklich explizit wird’s allerdings nie.
Ansonsten hat der Film einen Recht hohen npm (nudes per minute) Wert, was dank attraktiver Darstellerinnen als großer Pluspunkt zu werten ist. Sleaze soweit das Auge reicht.
Des Weiteren bietet SS Girls Genretypische Szenen wie: Frauenuntersuchungen, primär natürlich der Unterleib, Nazisexorgien, etwas Folter und ein paar Kriegsszenen (wobei die allerdings aus einem anderen Film geklaut worden).
Mattei lässt eine ganze Schar bizarrer Charaktere auftreten. Allen voran Hans Schellenberg als größenwahnsinniger Bordellchef, Inge als Ilsa, Professor Jürgen als Naziarzt, ein Telly Savalas-Verschnitt mit Augenklappe gibt einen der Wehrmachtsoldaten, der Chef des Exekutionskommandos erinnert an den Man-Eater, ein psychopatischer Lagerkommandant, der gerne Frauen qäult und last but not least einen tapferen Soldaten der doch noch die Sinnlosigkeit des Krieges erkannt. Das Who’s Who des Naziploiationfilms ist so ziemlich vollständig vertreten.

SS Girls ist Exploitation in Reinform. Klare Empfehlung.

7/10

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Thursday, February 22, 2007

Pervert!


Pervert! (USA 2005)
Regie: Jonathan Yudis
Darsteller: John Brotherton, Mary Carey, Malik Carter, Juliette Clarke, Jason Consoli, Ryan Johnsen, Edmund Johnson, Lucia, Darrell Sandeen, Ren Trostle, Heidi Yudis, Jonathan Yudis

Student James besucht seinen Vater Hezekiah auf dessen Farm um ihm etwas beim Bau eines Zaunes zur Hand zu gehen. Schon bei seiner Ankunft verdreht ihm Cheryl, die neue, gutaussehende Frau seines Vaters, den Kopf. Die beiden beginnen eine Affäre, bis ihnen Hezekiah auf die Schliche kommt. Tags darauf ist Cheryl verschwunden und Hezekiah schleppt eine neue Frau an, die gerade dann auf mysteriöse Weise zu Tode kommt, als auch Cheryls Leiche auftaucht. James verdächtigt seinen Vater die beiden Frauen ermordet zu haben, hilft ihm jedoch die beiden Leichen zu begraben. Um wirklich sicher zu gehen holt er sich Patty zu Hilfe, die Hezekiah erstmal ans Bett fesselt. Doch ist der alte Mann wirklich der Killer?


„Smells like Russ Meyer.“ prangert vom DVD Cover und in der Tat könnte der Film vom Meister der Monsterbusen persönlich gedreht worden sein. Regisseur Jonathan Yudis kopiert dessen Stil absolut perfekt. Große Brüste, viele Gags, etwas Gewalt und eine kleine Prise Nazithematik ist das Erfolgsrezept nach dem Meyer einige seiner Filme drehte. Hier wurde es noch erweitert um einen kleinen Horrorpart, durch den der Film in einem aberwitzigen Finale gipfelt. Ideen wie diese sind sonst eher in der Tromaproduktionen zu finden. Freunde des schlechten Geschmacks und abgedrehter Ideen kommen voll auf ihre Kosten.

Die weiblichen Rollen wurden ausschließlich mit Frauen mit üppiger Oberweite besetzt. Die einzig bekanntere ist dabei Pornostarlet Mary Carey, die auch 2003 als Gouverneur für Kalifornien kandidiert, als Cheryl.

7/10

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Wednesday, February 21, 2007

Live Freaky! Die Freaky!


Live Freaky! Die Freaky! (USA 2003)
Regie: John Roecker

Im Jahr 3069 ist die Erde verwüstet. Durch Raubbau, Krieg und Zerstörung der Ozonschicht gleicht die Oberfläche einem einzigen großen Ödland in dem die Menschen als Nomaden umherziehen. Eines Tages findet einer dieser Nomaden das Buch „Helter Skelter“, das die Geschichte von Charles Hanson, Susan Hatkins und dem Rest der Familie, die von San Francisco in die Wüste ziehen, erzählt. Dort bringt Susan das Kind von Hanson zur Welt und angestachelt von einem Beatels Song ruft Hanson zum Mord an Sharon Hate auf. Es folgt die Verhaftung und Verurteilung der Familie doch Hansons Botschaft lebt in der Zukunft weiter.


Die Manson Story als Claymation. Überdrehter Film der Sharon Tate als drogensüchtige, eitle, sexgeile Umweltzerstörerin und Charles Manson als größenwahnsinnigen, nicht minder sexgeilen Überguru darstellt, der sich durch die Morde seiner Familie, gegen die dekadente High Society zur Wehr setzt. Angereichert mit expliziten (Knetgummi-)Sexszenen, rotem Lebenssaft, viel Humor und einigen Musicalnummern hat der Film eigentlich das Potential einer politisch unkorrekten Satire, scheitert allerdings an einigen Punkten. Trotz der doch recht kurzen Laufzeit, wirkt der Film zu lange. Diverse Dialoge sind einfach zu zäh um nicht gar zu sagen sinnlos.
Dennoch: der Film bietet einige grandiose Szenen, wie die erste Begegnung zwischen Hanson und Hatkins (diverse Namen wurden durch ein H verfremdet), der zuerst klarstellt, welche Löcher penetriert werden oder Hanson als düsterer Puppet Master, der über Hollywood thront. Letztere wurde visuell gut in Szene gesetzt.

Interessant auch die Wahl der Sprecher. Hanson wird von Billie Joe Armstrong (Green Day), der Erzähler von Tim Armstrong (Rancid), Sharon von Kelly Osbourn und Habagail von Asia Argento gesprochen. Kleinerer Rollen sprechen: Rob Aston (The Transplants), Travis Barker (Blink 182) und Tre Cool (Green Day).
Wen wundert es da: Musikalisch ist der Film aller erste Klasse. Vom hämmernden Intro über die Musical Nummern, bis zum Titellied, das während dem Abspann läuft, fügt sich die Musik perfekt in den Film ein.

6/10

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